Kleid aus Rosen
Ein gutes Mädchen lief einst fort,
verliess der Kindheit
schönen Ort;
verliess die Eltern
und sogar
den Mann, dem sie
versprochen war.
Vor einer Haus da
blieb sie stehn,
darinnen war ein Mann
zu sehn
der Bilder stach in
nackte Haut,
da rief das gute
Mädchen laut:
Meister, Meister gib
mir Rosen,
Rosen auf mein
weisses Kleid,
stech die Blumen in
den blossen
unberührten
Mädchenleib.
'Diese Rosen kosten
Blut',
sprach der Meister
sanft und gut,
'enden früh dein
junges Leben,
will dir lieber keine
geben.'
Doch das Mädchen war
vernarrt,
hat auf Knien
ausgeharrt
bis er nicht mehr
widerstand
und die Nadeln nahm
zur Hand.
Meister, Meister gib
mir Rosen ...
Und aus seinen tiefen
Stichen
wuchsen Blätter,
wuchsen Blüten,
wuchsen unbekannte
Schmerzen
in dem jungen
Mädchenherzen.
Später hat man sie
gesehn,
einsam an den Wassern
stehn.
Niemals hat man je
erfahr´n,
welchen Preis der
Meister nahm.
Meister, Meister gib
mir Rosen ...
Musik: Hampf
Text: Bodenski